Junge attackiert großen Hund im Einkaufszentrum

Köln/Kalk (TAD/js) – Ein Hund ist von einem freilaufenden Jungen in einem Einkaufszentrum in Köln bedroht worden. Der Junge konnte mangels eines implantierten Mikrochips nicht ermittelt werden.

So könnte zu folgendem Erlebnis die Schlagzeile lauten.

Mein Frauchen musste heute mal wieder zu Fielmann. Kontaktlinsen hin und her, Brille hin und her. Herrchen findet Frauchen mit Brille eh viel „sexier“, er sagt dann immer Frau Doktor zu ihr. Also, was soll das ganze mit den Linsen. Fott damit – wie wir hier in Kölle sagen.

Zu diesem Anlass ging es nun in das Einkaufszentrum Köln-Kalk und so schlenderten wir noch etwas durch die Geschäfte. Ich ganz brav an der Leine und immer schön auf gleicher Höhe meiner Liebsten. Ich bin zwar in der Rüpelphase aber nur in freier Wildbahn und ohne Leine überkommen mich diese langwierigen Überlegungsphasen.

Wir bummeln also so vor uns hin, links vor uns die Rolltreppe, rechts davon ein viereckiger Betonfeiler, weiter rechts ein Handtaschengeschäft. Frauchen schweift natürlich in Richtung Ladenlokal, eigentlich hat sie schon zu viele Taschen aber Frauchen können wohl immer Taschen gebrauchen.

An uns geht eine Familie, mit zwei erwachsenen Frauen und drei Kindern, vorbei. Ich bleibe abrupt vor dem Betonfeiler stehen und Herrchen schaut mich etwas irritiert an. In diesem Moment springt plötzlich hinter dem Betonfeiler ein ca. sechsjähriger Junge hervor, macht einen bedrohlichen Schritt kombiniert mit einem lautem „Wuff“ auf mich zu und fuchtelt wild mit seinen Armen über meiner Schnauze.

Ich bin ganz entspannt, stehe immer noch im Steh und sehe zu meinem Herrchen hoch. Der ist aber überhaupt nicht entspannt und fixiert gerade sehr streng diesen Jungen an. Ich kenne nämlich diesen Blick. Alter ganz ruhig – ich bin doch auch ganz ruhig. Nicht genug, geht dieser Bengel dann extra dicht an mir vorbei und sagt zu meinem Herrchen „Ich darf das, weil ich noch ein kleiner Junge bin“. Also schaue ich diesem Rotzlöffel hinter her und brummle vor mich hin „sei froh das ich sozialisiert bin“.

Mein Herrchen weist den Jungen zurecht und in diesem Moment schreit die Mutter des Jungen rüber „Was gehen Sie auch mit diesem Hund hier spazieren?“. OK, nach diesem Spruch wissen wir jetzt alle, die Frau ist nicht sozialisiert, es fehlt an der nötigen Verantwortung und vor allem an IQ. Hier lohnt kein weiterer Hinweis oder Ratschlag und wir drehen uns in Richtung Frauchen und Handtaschenparadies rum.

Mein Frauchen und Herrchen sind ganz stolz auf mich, dass ich mich so vorbildlich verhalten habe und wieder beweisen konnte, dass mein Wesen einfach ganz toll ist. Mein Hundetrainer Bernd sagt immer „Der ist klar im Kopf“.

Dies ist das Ergebnis, eines hervorragenden Erbgutes, einer positiven Prägungsphase und das Üben im Umgang mit den unterschiedlichsten Situationen.

Und weil ich so vorbildlich war und brav durch das Einkaufszentrum gewackelt bin, habe ich eben zur Belohnung was ganz leckeres zum Essen bekommen. Wie nennen die beiden dies immer? „Positive Verstärkung“ – ja, bitte mehr davon.

Wuff,
Euer Mick.